Veronika Gabel
Algisláva Furcae III
18. – 25.3. 2023
Eröffnung: Sa. 18. März ab 19 Uhr
Finissage: Sa 25.3. ab 20 Uhr mit
Bombabootyshakehintergrundminimaldronegeplätscher von DJ Meinzi
Die Einzelausstellung Algisláva Furcae III zeigt die neusten Werken der nun schon 13 Jahre andauernden Auseinandersetzung der Künstlerin Veronika Gabel mit dem Material, der die Gesamtheit ihrer künstlerischen Produktion bestimmt: die Meeresalge. Genauer die Braunalge Laminaria japonica. Ein eklatanter Algen-Fetischisus, bei den die Alge zeitgleich das Kultobjekt verkörpert, als auch das Baumaterial für deren Kultstätten, Monumenten und Tempeln ist.
Eine Welt gestaltet aus Algen, führt die Künstlerin vor Augen. Eine materiell homogene Welt, aber voller Brüche, Irritationen und Täuschungen, die das Vertraute fremd und das Fremde vertraut erschienen lassen. [..] Die aufscheinenden Architekturen und Innenräume erscheinen als kultische Stätten fremder Kulturen. [..] Veronika Gabel eröffnet auf diese Weise imaginäre Räume, die so ephemer sind wie ihre formale und kompositorische Ausgangslage. (Auszug aus »Zwischenreich« von Dr. Cora Waschke)
In einem feuchten Zustand erlaubt die Beschaffenheit der großflächigen Blätter von Meeresalgen eine variable Formbarkeit, die erst im Trockungsprozess zu einem teils zufallsgeleiteten Erstarren kommt. Aus den ehemals bewegten ledrigen, bräunlichen Blättern formt die Künstlerin kleinere geometrische Formen, die zu aufwendigen architektonischen Konstruktionen vereint werden.
Die fertigen Arbeiten zeugen von ihrem aufwendigen Herstellungsprozess und erinnern dergestalt, nicht nur aufgrund ihrer Oberflächenstruktur, an handwerklich anspruchsvolle und in einer langen Tradition stehenden Schnitzereien aus Holz. Als untersockelte Skulptur, in Vitrinen oder als reliefartige Wandarbeiten werden die Werke mit punktuellen Lichtkegeln präsentiert; Die bewusste Inszenierung verweist dabei auf Schatzoder Wunderkammern als Ursprünge musealer Sammlungen und vereint mystische Aspekte mit Fragen von Repräsentation und Exklusivität. (Text: Rosa Windt)